Empfehlungen

Jenseits von Markt und Staat
von Florian Walter (aus: Die KUPF stellt sich vor: Redaktions-Mitglieder empfehlen Bücher)

Der Kapitalismus steckt in der Vielfachkrise, Alternativen müssen her. Damit aus Commons mehr wird als Gemeinschaftswohnprojekte und Food-Coops und daraus ein gutes Leben für alle erwachsen kann, braucht es eine schrittweise Abschaffung der Lohnarbeit, die gemeinschaftliche Verfügung über die Produktionsmittel und einen radikalen Perspektivenwechsel vom Konkurrenz- in ein Bedürfnisprinzip und die damit verbundene gesellschaftliche Transformation.
Andreas Exner, Brigitte Kratzwald: Solidarische Ökonomie & Commons, mandelbaum kritik & utopie 2012, 138 Seiten

Wachstumswende
Ursprünglich als Reader zur Lehrveranstaltung Wirtschaft ohne Wachstum? konzipiert, publizierten Studierende wegen der Komplexität des Themas ein umfangreiches Werk. Neben einer Vielfalt an Texten von externen Autor*innen zu Bestandsaufnahme, Ursachenforschung, Alternativen und Visionen stehen eine Reihe von Interviews zu u. a. Ökosozialismus, Regionalentwicklung, Grundeinkommen, Postwachstumstheorie und solidarischer Landwirtschaft.
Sarah Bhandari, Alina Janssen u.a. (Hg.*innen): Wirtschaft ohne Wachstum?! Notwendigkeit und Ansätze einer Wachstumswende, Institut für Forstökonomie, Uni Freiburg, Arbeitsbericht 59-2012, 418 Seiten, online unter: → ife.uni-freiburg.de/wachstumswende

Ist genug zu wenig?
Postwachstumsökonom Niko Paech entgegnet herrschenden Konsum- & Produktionsmustern eine «Kultur des Genug». Sparringspartner ist nun der Buddhist Manfred Folkers. Auf den ersten & letzten 20 Seiten sind Gespräche der beiden zu lesen, dazwischen gliedert sich das Buch in zwei Abschnitte, für die je ein Autor verantwortlich zeichnet. Eine Lösung verorten beide v. a. im eigenverantwortlichen Handeln, strukturelle Fragen werden kaum gestellt.
Niko Paech, Manfred Folkers: All we need is less. Eine Kultur des Genug aus ökonomischer und buddhistischer Sicht, oekom Verlag 2020, 256 Seiten

Wachstumsprobleme
Die IG Bildende Kunst diskutiert, «welche Rolle künstlerische Praktiken und soziale Bewegungen in der Postwachstumsgesellschaft spielen können» – so fasst Jens Kastner die Themensetzung im Editorial zusammen. Kritik an Kapitalismus und Wirtschaftswachstum wird geübt und außerdem ein Blick nach Ungarn geworfen. Im Gespräch mit Artists for Future und degrowthvienna2020 wird für «ein sinnerfülltes, sicheres und gutes Leben» für alle plädiert.
IG Bildende Kunst: Bildpunkt — Wachstumsprobleme (degrowth), Nummer 53, Frühling 2020, teilweise online unter: → igbildendekunst.at

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