Im April hat die KUPF ihr breites Serviceangebot um ein digitales Kartenbüro namens KUPFticket.at erweitert. Dort sind ab sofort Karten für Festivals, Lesungen, Konzerte und noch vieles mehr in ganz Oberösterreich erhältlich. Warum die KUPF dieses Angebot geschaffen hat, erklärt Thomas Diesenreiter.
Das neue digitale Kartenbüro für Festivals, Lesungen, Konzerte und noch vieles mehr in ganz Oberösterreich. Thomas Diesenreiter erklärt, wie es dazu kam und wie alles funktioniert.
Die in der KUPF versammelten Kulturinitiativen erreichen Jahr für Jahr mehr als 350.000 BesucherInnen bei im Schnitt 4.700 Veranstaltungen. Das hat eine interne Erhebung im Jahr 2017 ergeben. Auch wenn diese Zahlen beeindruckend sind, gibt es in puncto Publikumsentwicklung oft noch Luft nach oben. Klar ist, dass der Publikumszuspruch nie als alleiniges Messkriterium für den Erfolg von Kulturveranstaltungen gelten darf. Angesichts des Rückgangs der öffentlichen Kulturförderung ist eine stabile Auslastung für viele Kulturstätten allerdings schlicht eine Frage des Überlebens geworden.
Daher ist das langfristige Ziel der neuen KUPFticket.at Plattform, hier zwei miteinander verzahnte Probleme zumindest ein Stück weit zu lösen: Erstens soll die Schwelle für KulturkonsumentInnen für den Besuch von zeitgenössischen Kunst- und Kulturveranstaltungen gesenkt werden. Da gehört das Angebot eines zeitgemäßen Onlineticketsystems heutzutage einfach dazu. Eine Selbstverständlichkeit im Jahr 2018, die auch das Publikum der zeitgenössischen Kunst- und Kulturinitiativen erwartet. Diese standen aber bisher vor dem Dilemma, dass einerseits die Einrichtung und Betreuung eines eigenen Onlineshops oftmals nicht leistbar war. Und dass andererseits die am freien Markt befindlichen Alternativen wie Ö-Ticket nicht nur gerne hohe Margen von den VeranstalterInnen kassieren, sondern auch nochmal extra Gebühren bei den KartenkäuferInnen aufgeschlagen haben. Das zweite Ziel der KUPF ist also, ihren Mitgliedern ein kostengünstiges, einfach einzurichtendes, aber alle Stückeln spielendes Onlineticket-System anzubieten.
So geht’s
Hier setzt die neue KUPFticket.at Plattform an: Für das Publikum gibt es einen einfach bedienbaren, zeitgemäßen und zentralen Ticketshop, der alle Veranstaltung der teilnehmenden Kulturinitiativen übersichtlich listet. Bezahlt werden kann beispielsweise mit Kreditkarte, Paypal, aber auch Überweisungen und Sofortbanking sind je nach Wunsch der VeranstalterInnen möglich. Das Ticket wird nach erfolgreicher Zahlung bequem per E-Mail ausgeliefert und kann dann entweder am Handy vorgezeigt oder selbst ausgedruckt werden. Selbstverständlich ohne print@home Gebühren.
Die VeranstalterInnen wiederum haben große Kontrolle über den eigenen Ticketshop: Sie können so viele Veranstaltungen und individuelle Ticketarten einstellen, wie sie möchten, können zwischen One-Way und Multi-Entry wählen und bei Bedarf noch viele Details mehr regeln. Am Veranstaltungstag können sie die Karten über den aufgebrachten QR-Code mittels einer eigenen App kontrollieren und entwerten, alles online und in Echtzeit. Wer möchte, kann sich die Liste der KäuferInnen auch einfach ausdrucken. Als Zahlungsdienstleister hat die KUPF das niederländische Unternehmen mollie.com verpflichtet, das sich mit äußerst niedrigen Transaktionsgebühren und einer breiten Palette an Zahlungswegen auszeichnet. Dies hat auch den Vorteil, dass beim Ticketverkauf keine Zahlungsflüsse zwischen der KUPF und ihren Mitgliedern entstehen. Diese laufen direkt über den Zahlungsdienstleister.
Durch eine enge Verzahnung mit der Website der KUPF wird auch der bereits bestehende Online-Veranstaltungskalender der KUPF automatisch mit den Ticketangeboten befüllt. Durch die zentrale Anlaufstelle erhofft sich die KUPF, die Sichtbarkeit des Programms der eigenen Mitglieder zu erhöhen.
Erst der Anfang
Im April ging KUPFticket.at mit einer kleinen Zahl an Vereinen in die öffentliche Testphase. Das heißt, dass bereits ein echter Kartenverkauf stattfand, aber im Hintergrund basierend auf den ersten Erfahrungen noch stark am System gearbeitet wurde. Teilgenommen haben beispielsweise die Linzer KAPU, das Ottensheim OpenAir, PostSkriptum oder das Klangfestival. Die ersten Tests haben großteils positives Feedback, sowohl von KäuferInnen- als auch von VeranstalterInnenseite gebracht. Im Schnitt wurden je nach Veranstaltung zwischen 10 % und 20 % der angebotenen Tickets erfolgreich über die neue Plattform verkauft. Tendenz steigend.
Diese Testphase wird im September abgeschlossen, danach wird die Ticketplattform für alle interessierten Kulturvereine geöffnet. Wer also nicht mehr vor dem Konzerthaus in der Schlange stehen will, sollte in Zukunft einfach regelmäßig auf KUPFticket.at vorbeischauen. Ausgewählte Veranstaltungen aus dem Netzwerk der KUPF findet Ihr wie immer im Innenteil dieser Zeitung – ab sofort sind jene mit KUPFticket.at-Kaufmöglichkeit gekennzeichnet.
Support your local scene war noch nie so einfach wie jetzt.