Sexismus ? Übergriffe im Alltag

Gerlinde Schmierer über den Sammelband „Sexismus ? Übergriffe im Alltag“   Sexismus ist Diskriminierung aufgrund des Geschlechts: Benachteiligung, Abwertung und die Darstellung der Frau als verfügbares Objekt sind nach wie vor existent. Subtil oder offen wahrnehmbar, geschieht eine ausschließende oder einengende Festlegung auf eine sozial definierte Geschlechtsrolle, auf Stereotypen, die gesellschaftlich tief verwurzelt sind. In dem von Gudrun Salmhofer herausgegebenen Sammelband werden unterschiedliche Bereiche, von sprachlicher Diskriminierung und der Frage des ?selbstredenden? Mitgemeintseins bis zur Wirkungsmacht der gesetzlichen Regelungen gegen Sexismus am Arbeitsplatz behandelt. Nicht nur das breite Spektrum des Phänomens soll vor Augen geführt werden, sondern zur Auseinandersetzung mit … Weiterlesen …

Von Business bis Feminismus

Ein feministisches Nachschlagewerk hat Eva Immervoll gelesen   Sonja Ruß hat nicht nur letztes Jahr die Frauenfaktenmesse in Wien organisiert, nein, sie hat auch dieses spannende Nachschlagewerk herausgebracht. Leider bezieht es sich fast ausschließlich auf Wien. Das ist für den Rest von Österreich schade. Aber wie die Herausgeberin Sonja Russ im Vorwort betont, sind viele der Netzwerke auch österreichweit tätig. Wie auch immer dieses fast 400 Seiten starke Nachschlagewerk ist einfach gut. Ein klares Überblicksbuch zu den verschiedensten Frauenprojekten und Frauennetzwerken. Zunächst werden von Vertreterinnen der verschiedensten Arbeitsfelder (hier treffen wir auch gute Bekannte aus Linz) die Wichtigkeit der Vernetzung … Weiterlesen …

Abfahren und ankommen

Eugenie Kain über einen Nichtort: den neuen Linzer Hauptbahnhof.   Der Abschiedsblues ist mir abhanden gekommen. Jedenfalls am neuen Linzer Bahnhof. Wenn der Zug die Station verlässt und mit den roten und blauen Rücklichtern die/der Geliebte und mein Verstand entschwindet, bleibt der Seelenschmerz, aber er wird überlagert von einer unendlichen Frustration über den Ort der Trennung. Der Bahnhof ist nach dem Umbau zum Nichtort geworden, ohne Identität, ohne Nischen für die, die mit ihren Abschiedstränen kurz allein sein wollen. In einem Shopping-Center weine ich nicht. Der öffentliche Raum als überschau und überwachbares Einkaufszentrum jetzt also auch am Linzer Hauptbahnhof. Im … Weiterlesen …

Sanft im Ton, hart in der Sache.

Andi Wahl über den scheidenden KUPF Geschäftsführer Udo Daniekzcyk.   Nach einigen Jahren im Vorstand und fünf Jahren als Geschäftsführer scheidet Udo Danielczyk aus der KUPF aus. Da Udo nach wie vor einer der aktivsten Kulturpolitiker im Lande bleiben wird, ist hier kein Nachruf auf diese bemerkenswerte Persönlichkeit angebracht. Andi Wahl nimmt daher den Abschied von Udo zum Anlass, um (ein wenig sentimental und wohl auch ein bisschen geschichtsglättend) auf 10 Jahre mit Udo Danielczyk zurückzublicken. Eines gleich vorweg: Udo hat mir noch nie einen guten Witz erzählt. Ich glaube sogar, er hat mir noch nie irgendeinen Witz erzählt, und … Weiterlesen …

Etwas vergessen?

Das Jubiläumsjahr 2005 mit all seinen Unsinnigkeiten holt sich seine Bestrafung Das hat ja so kommen müssen. War wohl klar, dass die KUPF auch das wieder nicht stillschweigend hinnehmen wird können, und ganz im Gegenteil, angesichts der tendenz-revisionistischen Mystifizierungs-Versuche das Jahr 2005 betreffend, zu Bestrafungshieben ausholen wird. 60 Jahre II. Republik, 60 Jahre ÖGB, 50 Jahre Staatsvertrag und Unabhängigkeit, 50 Jahre Mitglied der Vereinten Nationen und in der Folge Beitritt zum Europarat, 50 Jahre Wiedereröffnung des Burgtheaters, 50 Jahre Wiedereröffnung der Staatsoper, 50 Jahre Fernsehen, 10 Jahre Mitglied bei der Europäischen Union vermeldet das offizielle Österreich als Feiergründe und lässt … Weiterlesen …

Alles neu macht der März

Andre Zogholy und Andrea Mayer-Edoloeyi über die personellen Veränderungen in der KUPF.   Im KUPF-Büro gibt es diesen Frühling personelle Veränderungen. Der Geschäftsführer Udo Danielcyzk verlässt nach mehr als 5 Jahren die KUPF. Eva Immervoll und Stefan ‚Hasi‘ Haslinger übernehmen seine Aufgaben als Team in Form eines geteilten Geschäftsführungsmodells. Eva Immervoll arbeitet seit Herbst 2003 in der KUPF. Damals stieg sie als Karenzvertretung für Bettina Mayr-Bauernfeind, Assistenz der Geschäftsführung, ein. Für Eva war Kulturarbeit bereits zum damaligen Zeitpunkt kein Fremdwort, ehrenamtliche Tätigkeiten unter anderem im Kulturverein KANAL Schwertberg, aber auch Arbeiten für das O.K. in Linz könnten hier angeführt werden. … Weiterlesen …

Historische Stadtgeschichten

In Steyr fand die heurige KUPF- Jahreshauptversammlung statt, was Anlass bietet die Geschichte der Stadt neu zu schreiben!   von Stefan Haslinger Steyr, eine Stadt im Südosten Oberösterreichs, und unter anderem berühmt für das erste öffentliche Schwimmbad Österreichs (Schwimmschule), kann seit dem 15. Jänner 2005 ein weiteres Steinchen in sein schon reichhaltiges Geschichtsmosaik kleben. An diesem Tag versammelte sich im Kulturhaus Röda die KUPF zur alljährlichen, statutarisch verankerten Jahreshauptversammlung, um neue Mitgliedsvereine aufzunehmen, Rechenschaft über das vergangene Jahr abzulegen bzw. zu erhalten und die Vorhaben für 2005 zu diskutieren. Was hierbei historisch von Bewandtnis sein könnte? Bei der Generalversammlung 2005 … Weiterlesen …

Willkommen!

Ein Kurzportrait der elf neuen Mitgliedsvereine (2005) in der KUPF   von Eva Immervoll & Andi Liebl. Die KUPF – Kulturplattform OÖ freut sich über 11 neue Mitglieder, die die KUPF zu einem 100 Mitglieder großen Dachverband gemacht haben. Diese neuen Mitglieder sind auch ein Beweis dafür, dass die freie Kulturszene in OÖ in den letzten Jahrzehnten nichts an Frische eingebüßt hat. Mit ihnen kommen auch neue Ansichten und Denkweisen in die KUPF und das macht ein Kupfherz richtig froh. Hier eine kurze (!) Vorstellung der neu aufgenommenen Kulturinitiativen: GaxGax/ Vöcklabruck Susanne Ablinger und Thomas Lackner, die zwei treibenden Kräfte … Weiterlesen …

Mut zu neuen Hörgewohnheiten

Andi Liebl im Streifzug durch die hiesige Freie Radiolandschaft.   7 Jahre nach dem Sendestart legaler Freier Radios in Oberösterreich wird die Szene um eines reicher. Das Freie Radio Freistadt startet mit März 2005 seinen Sendebetrieb. Liebl Andi nimmt das zum Anlass für einen Streifzug durch Themen und Eigenheiten der hiesigen Freien Radiolandschaft. Entgegen den Bedenken punkto finanzieller Überlebensfähigkeit zu Beginn der postmonopolistischen Radioära haben sich die Freien zu regional verankerten tragfähigen Einrichtungen für mediale Vielfalt im Äther gemausert. Und: Das Land arbeitet bereits an einem adäquaten Fördermodell. Während eine der ersten medienpolitischen Initiativen der blau-schwarzen Bundesregierung 2000 der Ausschluss … Weiterlesen …

Gründet ein, zwei oder viele Mikrokinos!

Andi Liebl im Interview mit den GewinnerInnen des IG Förderpreises für politische Kulturarbeit KINOKI   Regelmäßige Filmabende mit Diskussionen, punktuelle Kooperationen wie z.B. mit der Diagonale sowie Projektarbeiten in Mexiko bzw. Guatemala sind Aktionsräume des Vereins KINOKI, der seit gut 10 Jahren an der Verknüpfung progressiver Video und Filmarbeit mit aktuellem Zeitgeschehen arbeitet. Symbolischen Erfolg erntete der Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung durch die Verleihung des Förderpreises für politische Kulturarbeit der IG Kultur Österreich. Anlass genug mit Gründungsmitglied Peter Grabher über Hintergründiges und Ansätze des widerständigen politischen Kulturprojekt zu berichten. KUPF: ?Wir blenden die Sterne mit unseren Projektoren? ist ein Zitat, … Weiterlesen …

Listen to the female!

Eva Immervoll sprach mit den Preisträgerinnen des kleinen Landeskulturpreis für innovative Kulturarbeit, Radio SPACEfemFM. Es ist kein Geheimnis: Frauen sind im Medienalltag unterrepräsentiert. Und das ist bei freien Radios auch nicht viel anders. So liegt z.B. der Anteil der Sendemacherinnen beim Freien Radio Oberösterreich ? Radio FRO – weit unter 50 Prozent. Um so schöner war das Bild, als letzten November im Linzer Landhaus bei der Verleihung des Kleinen Landeskulturpreis für initiative Kulturarbeit sieben Frauen zum Podium marschierten, um sich ihre Urkunde abzuholen. Aha, wir erfahren vom Landeshauptmann, dass es sich hier um Frauenradio handelt. Da bin ich gleich hellwach, … Weiterlesen …

Gender Budgeting im Röda

Andi Liebl über gender budgeting im Jugend-und Kulturhaus röda.   Öffentliche Budgets gehören diskutiert. Genauso wie die Budgetgestaltung von Kulturinitiativen das Fundament ihrer Tätigkeiten und Absichten darstellen, stellt das Umfeld von Vereinen Ansprüche an dessen Ausrichtung. Damit den richtigen Umgang zu finden ist eine Herausforderung, der sich zur Zeit der Jugend und Kulturverein Röda aus Steyr über das Thema Gender Budgeting stellt. Der in Mode geratene Begriff des Gender Mainstreaming machte auch den Aspekt des Gender Budgeting bekannt, der im Zusammenhang mit öffentlichen Budgets die unterschiedlichen Auswirkungen der Budgetposten auf Männer und Frauen untersucht. Die Erkenntnis ist, dass sich Budgets … Weiterlesen …

Allianzenbildung

Ljubomir Bratic über Allianzenbildung zum Jubiläumsjahr 2005   Wenn wir auf eine wesentliche Unterscheidung zwischen kritischem Denken und der Herstellung von Meinungen, wo wie der jetzige Bundeskanzler sagte, Aufmerksamkeit die wichtigste Währung ist, pochten, dann können wir im allerallgemeinsten Sinn sagen, dass das kritische Denken im Wesentlichen durch eine in die Zukunft Gerichtetheit charakterisiert ist, während das heutige nationalistisch gefärbte Jubilieren vor allem die Vergangenheit beschwört. In der Tat haben wir es hier mit einer Meinungsherstellung zu tun, die nur vordergründig auf die Wiederwahl der ÖVP gerichtet ist, wo die Vergangenheit die Rolle der Zukunft übernimmt. Die ÖVP gehört heute, … Weiterlesen …

Arrivederci!

Luigi Gabinetto verabschiedet sich und erleichtert sich seiner Darmgase   Wo Zeitschriften Produkte, redaktionelle Inhalte nur noch aufgefüllter Anzeigenraum, Mitarbeiterinnen nur Zuträger und Chefredakteure Animateure für die Werbewirtschaft sind, da hat der Kolumnist, der benennt, welches Schwein das Bewusstsein bestimmt, sein Recht verwirkt. Diese Grundgesetze des Marktes dringen bis in die kleinsten Nischen, selbst in jene, die sich selber Gegenöffentlichkeit nennen, vor. Man kann Gremliza, der nonchalant untertrieb ?wozu brauchen wir Zensur, wir haben doch Medien? nur beipflichten. Noch mehr hat der Kolumnist sein Recht verwirkt, wenn er seine Machwerke mit einem sprachlichen Hedonismus vorträgt, zu dem einfach gehört, ein … Weiterlesen …

Alles, nichts, oder?

Hanna Schatz stellt sich Fragen zum Thema Gender Mainstreaming   Seit geraumer Zeit ist Gender Mainstreaming nahezu überall präsent ? neuerdings sogar auf den Formblättern der Fördererklärung des Landes Oberösterreich. Was aber steckt dahinter, was hat es damit auf sich, wie damit umgehen? Handelt es sich dabei um das neue Wundermittel in Sachen Gleichstellung der Geschlechter? Dafür spricht, dass die Ursprünge des Gender Mainstreaming in feministischen Kreisen, in der feministischen Entwicklungspolitik zu verorten sind. Andererseits erfreut sich gender mainstreaming gerade in jenen politischen Kreisen großer Beliebtheit, die traditionell mit Begriffen wie Gleichstellung, Frauenförderung oder gar Feminismus wenig anzufangen wussten. So … Weiterlesen …

Jubiläumsjahr 2005

Martin Wassermair über Machtinszenierung und Gegenstrategien   Jubiläen erfahren zur Zeit in Österreich eine Hochkonjunktur. Es erscheint nicht opportun, kritisch danach zu fragen, warum eigentlich Staat und Gesellschaft auf eine nationale Feierstimmung eingeschworen werden sollen. Dabei gibt es reichlich darüber nachzudenken. Das Jahr 2005 bietet die Gelegenheit zu Konflikt und Widerspruch. 60 Jahre Zweite Republik, 50 Jahre Staatsvertrag, 10 Jahre EU-Mitgliedschaft, 50 Jahre Bundesheer, 50 Jahre Wiedereröffnung von Staatsoper und Burgtheater sollen das Land 2005 in einen Festtaumel versetzen. Die Inszenierungen machten schon zum Auftakt deutlich, dass von diesem ?Gedankenjahr? – wie uns das aufwändige Regierungsmarketing glauben machen will keine … Weiterlesen …

Linzbilanzen

Andre Zogholy zieht Zwischenbilanz über ein Treffen der Freien Szene Linz mit verantwortlichen Politikern.   Am 27. Jänner luden VertreterInnnen der Freien Szene Linz verantwortliche Politiker der im Stadtsenat vertretenen Parteien ein, Zwischenbilanz zu ziehen. So versammelten sich im Saal der Stadtwerkstatt auf der einen Seite Vizebürgermeister und zuständiger Kulturreferent Erich Watzl (ÖVP), Stadtrat Klaus Luger (SPÖ) und Stadtrat Jürgen Himmelbauer (Grüne). Diesen gegen-über saßen Elfi Sonnberger (Stadtwerkstatt, Stadtkulturbeirat), Harald Schmutzhard (Social Impact) und Andrea Mayer-Edoloeyi (FIFTITU%, KUPF). Als Dompteur des Scharmützels trat der in KUPF-Kreisen wohl bekannte Martin Wassermair den Weg von Wien in die zukunftsträchtige Stahl- pardon, soll … Weiterlesen …

Schöne neue Arbeitswelt.

Andrea Mayer-Edoloeyi über den Wahnsinn der 1-Euro-Jobs   Deutschland zeigt uns, wie es weitergeht im Abbau des Sozialstaates. Arbeitslosen- und Sozialhilfe wurden zusammengelegt, damit wird es für länger erwerbsarbeitslose Menschen noch schwieriger. Wie in Österreich geht es darum, die Sozialkosten zu senken, um auf dem Weltmarkt zu bestehen und die befürchtete Abwanderung der Industrie zu verhindern: Sozialverzicht schafft Arbeitsplätze. Das deutsche ALG II beträgt nach Hartz IV 345 Euro (West) und 331 Euro (Ost) im Monat, zusätzlich werden angemessene (!) Wohn- und Heizkosten übernommen. 1-Euro-Jobs sollen entstehen, d.h. Menschen bekommen einen Euro mehr als die Sozialleistung und sollen dafür in … Weiterlesen …