Mitgegeben

Kunst und Kultur sind ein wichtiger Reflexionsraum für unsere Gesellschaft und alleine deshalb relevant. Darüber hinaus erhöhen Kunst- und Kulturinitiativen die Umsätze regionaler Unternehmen, locken und halten ArbeitnehmerInnen in der Region und bringen Tourismus. Vier führende Wirtschaftstreibende erzählen, warum die regionalen Kulturinitiativen wichtig für den Standort OÖ sind:

Nikolaus Dürk

Nikolaus Dürk (X-Net) im Studio von Radio FRO, Linz. Foto: Petra Moser

Ich lebe nun seit mehr als 28 Jahren in Linz und kam, wie so viele andere interessierte Jugendliche, durch das Studium nach Oberösterreich. Ich durfte während meines Studiums Radio FRO mit aufbauen und es war einfach wunderbar, einen Beitrag für die oberösterreichische Gesellschaft leisten zu dürfen. Den Mut zu Neuem und die Kraft, Unvorstellbares zustande zu bringen, konnte ich im Umfeld der Freien Kulturszene sehr oft erleben und dies war sicherlich einer der Grundpfeiler auf dem Weg zur Selbständigkeit. Die Freie Kulturszene ist nicht nur für den «unterhalterischen Anteil» der oberösterreichischen Bevölkerung zuständig, sondern ist vielmehr Aushängeschild und Magnet für kreativ Schaffende und Neugründer. Aus ihr entstehen nicht nur geniale Ideen, sondern auch interessante Persönlichkeiten, die für einen modernen Wirtschaftsraum unverzichtbar sind.

Ewald Pöschko

Ewald Pöschko (Freistädter Bier) in der LocalBuehne Freistadt. Foto: Petra Moser

Der Mensch lebt nicht nur vom Essen und Trinken alleine, er braucht auch Nahrung für das Gehirn in Form von Kunst und Kultur. Wir von der Braucommune in Freistadt wollen für die Menschen nicht nur gutes Bier brauen, sondern auch einen aktiven Beitrag für Kunst und Kultur leisten. So investieren wir nicht nur in Beton, Glas und Edelstahl, sondern beauftragen Prof. Arik Brauer z. B. mit der Gestaltung eines «Brauer­brunnens», stellen unser Brauereigelände für Kulturveranstaltungen wie die «Sunnseitn» zur Verfügung und beherbergen bei uns im Brauhaus die Musikkapelle Freistadt und die Kulturvereinigung «Brauhaus­galerie». Dass wir als Freistädter Leitbetrieb auch noch jede Menge anderer Kulturveranstaltungen finanziell unterstützen, ist uns ein Bedürfnis.

Harry Kriegner

Harry Kriegner (Lunik2) in der Stadtwerkstatt Linz, Foto: Petra Moser

Wir brauchen kreative Querdenker! Musik, Kunst und Kultur sind nicht nur eine persönliche Leidenschaft, sondern vielmehr ein existenzielles Gut für unser Geschäftsmodell. Als eine der größten Werbeagenturen des Landes sind unsere Mitarbeiter der entscheidende Erfolgsfaktor von Lunik2. Glücklicherweise bietet der Standort Linz ein Umfeld von Kreativität und Inspiration. Kultureinrichtungen wie Stadtwerkstatt, KAPU, Phönix und viele mehr prägen immer wieder eine Vielzahl junger kreativer Querdenker. Und genau diese brauchen wir, um wirklich großartige Kommunikationslösungen am Markt zu entwickeln und uns im nationalen und internationalen Umfeld zu etablieren. Es ist kein Zufall, dass die meisten Top­-Kreativen in irgendeinem Zusammenhang mit Kultureinrichtungen stehen – ob als Musiker, Schauspieler, Veranstalter oder Stagehand. Genau diese Kultureinrichtungen sind also nicht nur eine Bereicherung für das kulturelle Leben, sondern für uns – als Lunik2 – ein enorm wichtiger Qualitätsfaktor für den Agenturstandort Oberösterreich.

Sophie Schick

Sophie Schick (Hotel Hauser) im Schlachthof Wels, Foto: Petra Moser

Die Freie Kulturszene macht den Wirtschaftsstandort Oberösterreich attraktiver. Sie bietet ein vielfältiges Kulturangebot, auch in dezentralen Regionen. Ohne diese wertvolle Kulturarbeit würden kulturelle und gesellschaftliche Anknüpfungspunkte für junge, aktive und kreative Menschen abseits von Fußball­, Musik­ oder Trachtenverein fehlen. Kulturelle Vielfalt macht den Wirtschaftsstandort Oberösterreich für die wichtigen und stark nachgefragten Fachkräfte attraktiver. Die kulturellen Nahversorger in der Peripherie sind hier besonders wichtig. Die Möglichkeiten, Kulturtourismus zu schaffen, sind zwar aufgrund geringer finanzieller Ressourcen und geringer nationaler und internationaler Reichweiten überschaubar, einzelne Initiativen schaffen es jedoch mit spezialisierten Festivals oder größeren Konzerten.