Akademie Kulturarbeit – neue Weiterbildung der KUPFakademie. Ein Interview mit Andrea Mayer-Edoloeyi und Riki Müllegger.
Im Dezember 2007 startet die KUPFakademie ein Weiterbildungsangebot in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz: Die Akademie Kulturarbeit. Sie wurde speziell für PraktikerInnen aus der initiativen Kulturarbeit entwickelt.
Das neue Kurskonzept, bestehend aus Seminaren, ergänzt u.a. durch Coachings, Praxisprojekt und individuelle Weiterbildung, ist auf 15 TeilnehmerInnen begrenzt. Themenschwerpunkte von Dezember 07 bis Juli 08: Kulturinitiativen im gesellschaftlichen Kontext, Kulturbegriffe, Kulturpolitik, Teamarbeit, Projektmanagement, Finanzierung und Rahmenbedingungen, Gender, Kulturarbeit in der Einwanderungsgesellschaft, Öffentlichkeiten, Praxisbeispiele.
Das Angebot der Akademie Kulturarbeit richtet sich an haupt- oder ehrenamtlich Tätige in Kulturinitiativen. Warum?
Andrea Mayer-Edoloeyi: Wir wollen KI-AktivistInnen mit dieser Weiterbildung in ihrer Arbeit, die ja zugleich ein wesentlicher Beitrag zur Bereicherung regionaler Lebensqualität ist, gezielt unterstützen. Denn: Nicht nur das Wie von Kulturarbeit ist für KI-AktivistInnen relevant, sondern auch das Warum und Wohin. Theorie und Praxis sind deshalb gleichberechtigte Eckpfeiler der Akademie Kulturarbeit. Das maßgeschneiderte Angebot der Akademie Kulturarbeit eröffnet für die TeilnehmerInnen neue Handlungsspielräume. Durch das innerhalb der Weiterbildung vermittelte bzw. erarbeitete Wissen können sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten aktiv erweitern und vertiefen.
Friederike Müllegger: Diese Zielgruppe hat durch ihre Vorerfahrungen bereits praktische Kompetenzen erworben – diese sind jedoch im Regelfall nicht zertifiziert und können damit nicht als Schlüsselqualifikationen geltend gemacht werden. Diese Lücke schließt die Akademie Kulturarbeit. Die Weiterbildung wird mit einem Zertifikat der KUPFakademie und Kunstuniversität Linz abgeschlossen.
Warum bietet die KUPFakademie anstelle der Akademie Kulturarbeit keine Kulturmanagementausbildung an?
A.M-E.: In der Praxis umfassen Kulturarbeit und Kulturmanagement zwar häufig ähnliche Tätigkeiten, jedoch greift Kulturarbeit viel weiter. Denn hier geht es auch immer um aktive gesellschaftspolitische Beteiligung, die Arbeit in selbstorganisierten, von der Öffentlichen Hand oder großen Institutionen unabhängigen Strukturen.
Die Akademie Kulturarbeit läuft über einen Zeitraum von Dezember 07 bis Juli 08. Wie viel Zeit muss ich für die Seminare einplanen?
A.M-E.: Uns war bei der Planung wichtig, insbesondere die Bedürfnisse von Berufstätigen zu berücksichtigen. Deshalb haben wir die insgesamt 11 Seminartage terminlich sehr kompakt gelegt. Davon profitieren wiederum die TeilnehmerInnen, die während dieser Seminarblöcke sehr konzentriert in der Gruppe und mit den ExpertInnen arbeiten können. Eltern werden während dieser Zeit die Kosten, die für Kinderbetreuung entstehen, erstattet. Auch die Wahl des „Seminarhotels“ war uns ein Anliegen. Bewusst haben wir kein klassisches Seminarhotel, wo im Regelfall hohe Übernachtungskosten anfallen, gewählt, sondern uns u.a. für den Schl8hof Wels entschieden, wo die TeilnehmerInnen bei Bedarf nahegelegene, günstige Übernachtungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen können.
Die Seminare sind ja nur ein Baustein der Akademie Kulturarbeit. Zusätzlich gibt es auch noch ein Praxisprojekt, Coachings, die Erarbeitung eines Kulturtheorie-Glossars…
F.M.: Dieser neu konzipierte Aufbau ist das Besondere der Akademie Kulturarbeit. Für die Weiterbildung haben wir erstmalig dieses Angebot aus verschiedenen Bausteinen entwickelt, das den PraktikerInnen aus der initiativen Kulturarbeit ein umfangreiches Rundum-Paket für ihre Arbeit in den KI’s bietet. Neben der grundsätzlichen Abstimmung der Inhalte auf diese Zielgruppe haben die TeilnehmerInnen außerdem noch die Möglichkeit, durch individuelle Fortbildungen, Einzelcoachings oder auch ein frei gewähltes Projekt, die Weiterbildung zusätzlich auf ihre ganz persönlichen Bedürfnissen und Wünsche auszurichten. Die Akademie Kulturarbeit ist damit tatsächlich maßgeschneidert für KIAktivistInnen.
Andrea Mayer-Edoloeyi ist im KUPF-Vorstand und macht die Projektleitung Akademie Kulturarbeit.
Friederike Müllegger ist im Vorstand KUPFAkademie, Verantwortliche der Organisation und Abwicklung der Akademie Kulturarbeit und Obfrau vom Kino Ebensee.
Das Interview führte Annette Jäckel, Öffentlichkeitsarbeiterin und Autorin.