KUPF 2004

Schwerpunkte des KUPF-Arbeitsprogrammes 2004 präsentiert Udo Danielczyk

 

Die Landtagswahlen ‘03 sind überstanden, die ersten 100 Tage der schwarz-grünen Landesregierung ebenso. Große Veränderungen – in kulturpolitischer Hinsicht – sind bis jetzt nicht zu bemerken, allerdings beeinflusste die neue politische Situation und das schwarz-grüne Regierungsübereinkommen (siehe KUPF-Zeitung Nr. 104) doch die Schwerpunktsetzung der KUPF für 2004.

Mittelfristig abgesichert …
Eine alte Forderung greift die KUPF wieder auf: nämlich die Forderung nach verbindlichen mehrjährigen Förderungszusagen durch das Land OÖ. Schon in den späten 90ern arbeitete die KUPF intensiv an diesem Punkt, konnte jedoch nicht mehr als unverbindliche Zusagen seitens des Landeskulturreferenten erreichen. Unter den neuen (kultur)politischen Gegebenheiten nach den Landtagswahlen sieht die KUPF jetzt eine neue Chance auf Verwirklichung dieser zentralen Forderung zur Absicherung der Arbeit der Kulturinitiativen. Mittlerweile gibt es in Österreich bereits einige Modelle von dreijährigen Förderverträgen, an denen sich die KUPF orientieren und sich Kulturpolitik und -verwaltung ein Beispiel nehmen können. Gekoppelt daran ist die Entwicklung von Förderkriterien, die mehr Transparenz, Objektivität und Nachvollziehbarkeit in die Vergabe von Fördermitteln bringen sollen.
Im Frühjahr wird die KUPF die vorhandenen Materialien und Modelle aufarbeiten, und auf dieser Basis bis zum Sommer einen eigenen Fördervertrag als Diskussionsgrundlage und Verhandlungsbasis dem Land OÖ gegenüber ausarbeiten.

… durch Qualifizierung?

Schon immer setzte die KUPF Maßnahmen zur ständigen Qualifizierung der ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen von Kulturinitiativen und der KUPF selber. Sei es durch Information und Vermittlung von Angeboten anderer Organisationen und zusätzliche Fördermittel des Landes OÖ speziell für Weiterbildungsmaßnahmen (z.B. Lehrgang Kulturarbeit Helix); sei es durch Organisation eigener (kleiner) Seminare, oder etwa auch durch die bereits legendäre, AMS-finanzierte KulturarbeiterInnen-Ausbildung Ende der 1980er Jahre. Auch die Veranstaltungsreihe „Establish Cultural Worker“ setzte einen Fokus auf die Fragen der Absicherung von Arbeitsverhältnissen im kulturellen Feld.
In den letzten zwei Jahren legte die KUPF auch unter dem Arbeitstitel „Kulturmodul“ einen Schwerpunkt in die Entwicklung eigener, kulturspezifischer Weiterbildungs- bzw. Vermittlungsangebote, die z.B. im Rahmen des von der VHS durchgeführten „Lehrgangs Vereinsmanagement“ angeboten werden.
2004 ist geplant, die verschiedenen Maßnahmen der KUPF zu sichten und (mit neuen Ideen) zu bündeln, um mit zusätzlichen Finanzierungsquellen fundierte und qualitativ hochstehende Ausbildungsmöglichkeiten anbieten zu können.
Geprüft werden derzeit die Möglichkeiten eines „Qualifizierungsverbundes“ (mit AMS- bzw. Ziel 3b-Förderungen) sowie eine Equal-Einreichung. Die KUPF wird dabei keinesfalls bestehende Strukturen verdoppeln: Kooperationen mit bestehenden Einrichtungen werden natürlich angedacht.

KUPF-Erweiterung
Nicht nur die EU, auch der KUPF-Vorstand erweitert sich 2004: Obwohl uns mit Susanne Blaimschein und Rubia Salgado zwei „alte“ und verdiente Vorstandsmitglieder verlassen, wächst der Vorstand von sieben auf elf Mitglieder. Das zeigt einerseits, wie groß das Interesse an kulturpolitischer Vertretungsarbeit und an der Arbeit in einem Netzwerk von Kulturinitiativen ist. Und bedeutet so für die KUPF die Chance, den „Neuen“ quasi eine Art Lehrjahr zum Einarbeiten in die vielfältigen und komplexen Themenfelder der KUPF zu ermöglichen. Besonders erfreulich ist auch die Tatsache, dass mit Kesici Coskun (DIKD) und Ikechukwu Okafor (Ausländer-Integrationsbeirat Linz) zwei Vertreter von MigrantInnen-Organisationen diesen Schwerpunkt der KUPF aufgreifen und weiterführen. Mit Rosemarie Binder (Kunst-Dünger Gampern) und Anna Brandstätter (4840 Kulturakzente Vöcklabruck) verdeutlichen als VertreterInnen relativ junger, regionaler Initiativen die oberösterreichweite Verankerung der KUPF. Eva Schobesberger (Fifititu%) und Betty Wimmer (KAPU) komplettieren den Vorstand rund um die „Alten“ Manfred Berghammer (früher: Roßmarkt), Stefan „Hasi“ Haslinger (Waschaecht), Andrea Mayer-Edoloeyi (Fiftitu%) und die als Vorstandsmitglieder nicht ganz so alten Katharina Wagner (KK Raab) und Andre Zogholy (Qujochoe).
Dadurch wird auch die Qualität und Konstanz der Arbeit des KUPF-Vorstandes mittelfristig abgesichert.