Als Reaktion auf die letzte KUPF Zeitung erreichte uns ein Brief von Paul Fischnaller aus Linz.
An sich sollte ich den oberflächlichen, kurzsichtigen und von Verunglimpfungen strotzenden Beitrag des/r „unbekannten Kriegers/in“ nicht kommentieren, er/sie erweist sich und der Sache einen Bären(tal)dienst.
Die freie Szene ist keineswegs heruntergekommen und bewegt sich nur noch arschkriechend fort, wie der ehrenwerte Herr/die ehrenwerte Dame meint. Der Sinn dieses Geschenkes an die Stadt Linz (NICHT an Dr. Watzl) ist keineswegs eine Huldigung der Hoheiten, sondern ein „in die Verantwortung nehmen“ der lokalen Kulturpolitik, die auf Kosten der heimischen KünstlerInnen um Unsummen Hochkultur importiert. Das Bild handelt vom Selbstmord Adalbert Stifters und weist auf die geistigen Umstände hin, unter denen im „Provinzloch“ Linz Kultur gedeihen soll. Gleichzeitig fühlt sich Signore/Signorina Gabinetto zum Kunstkritiker erhoben und verunglimpft das Werk eines bedeutenden (noch) lebenden österreichischen Malers pauschal als Bildsprache des schlechten Geschmacks. Eine, selbst subjektiv betrachtet, unzulässige Fehlinterpretation, die von mangelnder Kenntnis zeugt.
Natürlich ist der Katholizismus in unseren Breitengraden zu einer fragwürdigen Macht geworden, aber wiederum pauschal allen gläubigen Katholiken Geilheit durch Reue zu unterstellen, geht eindeutig zu weit. Ich würde mir wünschen, sachlichere und der produktiven Diskussion dienende Beiträge in der KUPF Zeitung zu lesen, anstatt unter feigen Pseudonymen veröffentlichte beleidigende und verunglimpfende persönliche Meinungen. Ich begrüße die Stellungnahme Gabinettos als ein Zeichen der nachhaltigen Wirkung dieser Schenkung, aber ist sie es Wert, einen Keil in die noch inhomogene Gruppe „Freie Szene“ treiben zu wollen? Noch in Erinnerung gebracht sei das Wort des Priesters Laokoon: Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes*. Mit freundlichen Grüßen
Paul Fischnaller
Verantwortlich für die Schenkung des Aigner Bildes an die Stadt Linz. Es ist zurzeit in der Schalterhalle des Stadtmuseums Nordico ausgestellt.
„Was immer es ist, ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen.“ Vergil, Aeneis 2,49